SHERPA-X-Blog

Heizkostenabrechnung und Lademanagement als neue Geschäftsfelder für Stadtwerke

Geschrieben von Melanie Wolf | May 6, 2021 1:16:00 PM

Wie Stadtwerke mit der Heizkostenabrechnung und dem Lademanagement für Elektromobile ganz praktisch neue Geschäftsfelder erschließen können

Gelungener erster Veranstaltungstag der Energie-Impulse 2021! Die Online-Veranstaltung startete mit drei interessanten Vorträgen zum Themenschwerpunkt Energieeffizienz-Richtlinie (EED), Heizkostenabrechnung und Quartierslösungen.

Rechtsunsicherheit bei der EED-Umsetzung

Reinhard Haase, Produktmanager der Somentec Software GmbH, berichtete, welche Herausforderungen durch die EED insbesondere auf Fernwärmeversorger und Dienstleister für die Heizkostenabrechnung zukommen. Beide Marktrollen müssen ihre Messinfrastrukturen digitalisieren und fernauslesbar machen, beide unterliegen identischen Umsetzungsfristen. Bereits seit dem 25. Oktober 2020 müssen neu installierte Messgeräte fernauslesbar sein. Mit Beginn des kommenden Jahres sind Endnutzern bzw. Hausbewohnern mit fernauslesbarer Geräteausstattung monatlich Verbrauchsinformationen zur Verfügung zu stellen. Und ab 2027 ist die Fernauslesung flächendeckend Pflicht. Rechtssicherheit besteht aktuell allerdings noch nicht. Der Gesetzgeber ist mit der Überführung der EU-Vorgaben in die entsprechenden deutschen Verordnungen (u.a. AVBFernwärmeV und Heizkostenverordnung) im Hintertreffen. Schon im Oktober 2020 hätten die EED-Vorgaben in deutsches Recht umgesetzt sein müssen. Aktuell befinden sich die entsprechenden Referentenentwürfe in der Verbändekonsultation. „Es ist derzeit nicht ersichtlich, wann diese rechtskräftig werden“, sagte Reinhard Hase. „Zukünftige Entwicklungen können noch zu Änderungen führen.“ Doch nicht nur das ist für alle Marktakteure ärgerlich, sondern auch der Umstand, dass noch eine Vielzahl begrifflicher, technischer und fachlicher Inkonsistenzen in den Verordnungsentwürfen steckt, die eine Umsetzung und Anwendung der EED-Vorgaben erschweren. Haase sprach in seinem Vortrag mehr als ein Dutzend offener Punkte an. Der Heizkostenexperte ermunterte das virtuelle Auditorium, sich bei allen Umsetzungsfragen an die Somentec Software GmbH zu wenden.

SHERPA.heizkosten – White-Label-Lösung aus einer Hand

Marco Fischer von den Stadtwerken Schwäbisch Hall stellte die Lösung SHERPA.heizkosten vor, das All-Inclusive-Angebot für Stadtwerke, die mit der Heizkostenabrechnung ein neues Geschäftsfeld aufbauen wollen. Gründe für ein solches Engagement gibt es viele: Stadtwerke diversifizieren und profilieren damit Ihr Angebot, erschließen eine neue Erlösquelle und stärken die Kundenbindung zu Eigentümern und Mietern von Wohngebäuden. Der Markt ist, obwohl durch überregionale große Player gut erschlossen, sehr attraktiv. Dies gilt sowohl mit Blick auf das Marktvolumen auch in Bezug auf das Margenpotenzial. Mit SHERPA.heizkosten kann die Dienstleistung Heizkostenabrechnung so günstig erbracht werden, dass Stadtwerke mit einer ansehnlichen Marge kalkulieren dürfen. Ein zentraler Vorteil der SHERPA-Lösung ist, dass Stadtwerke ohne großes eigenes Zutun unter eigener Marke ins Geschäft der Heiz- und Nebenkostenabrechnung einsteigen können. Sie brauchen keine Software, keine eigenen Prozesse, kein eigenes Personal, müssen keine Investitionskosten schultern und erhalten alles aus einer Hand – vom Geräteservice über die Fernablesung und das Datenmanagement bis hin zu Abrechnung. Für jeden dieser drei Leistungsbereich stellt SHERPA.heizkosten im Hintergrund eine komplette, hochprofessionelle Prozesslandschaft bereit, die Stadtwerke als White-Label-Lösung nutzen können. „SHERPA.heizkosten ist ein Rundum-Sorglos-Paket, das Stadtwerken auf höchst einfache Art und Weise den Eintritt in ein neues Geschäftsfeld eröffnet“, sagte Marco Fischer.

Intelligentes Lademanagement mit eni.hub von enisyst

Dr. Dirk Pietrischka, Geschäftsführer der enisyst GmbH, erläuterte Optionen und Lösungen für den Ausbau von Ladestationen in Tiefgaragen. Wie überall beim Aufbau von Infrastrukturen für die Elektromobilität stellt sich auch hier die Herausforderung, die verfügbare Leistungsreserve intelligent zu nutzen, sprich Lastspitzen und Netzüberlastungen zu vermeiden, wenn zu viele E-Mobilisten parallel laden. Die Lösung dieses Problem bietet ein dynamisches Lastmanagement mit eni.hub von enisyst: Die am Hausanschluss abgenommene Leistung wird permanent gemessen, und ein dynamisches Lastmanagement regelt die Ladeleistung nach aktuell verfügbarer Leistungsreserve. Die Vorteile liegen in einer einfachen Installation in der Tiefgarage und geringen Investitionskosten durch ein zusätzliches Lastmanagement im Elektroverteiler. Dabei lässt sich eni.hub flexibel konfigurieren, beispielsweise beim Zähler- und Abrechnungskonzept: Ladeleistung und Ladestrom können wahlweise über die Stromzähler der einzelnen Wohnungen oder über separate Stromzähler für jede Ladestation erfasst werden. Mehr noch: Das dynamische Lademanagement von enisyst kann nahtlos in das Gebäude- und Quartiersmanagement eingebunden werden. So ist eine Vernetzung mehrerer Ladestationen in einem gemeinsamen System ebenso möglich wie die Integration und Steuerung verschiedenster Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicheranlagen. Das Ergebnis: Maximale Effizienz durch ein umfassendes Gesamtkonzept und eine übergeordnete intelligente Steuerung von Energieflüssen. Dr. Dirk Petruschka stellte das Projekt „energylofts SSB-Areal“ in Möhringen vor, wo sein Unternehmen 22 Ladepunkte in ein übergeordnetes Energiemanagement mit PV-Anlagen, Batteriespeicher sowie Abwasser-Wärmepumpe mit angeschlossenen Wärmespeichern integriert. „Mit einem dynamischen Ladelastmanagement kann deutlich mehr Ladeleistung zur Verfügung gestellt werden“, resümierte Dr. Dirk Petruschka. „Die Anbindung an Energiesysteme und Speicher im Gebäude oder Quartier trägt zur Optimierung der Eigenstromnutzung bei. Durch die Netzintegration per Smart Meter Gateweays kann das Ladelastmanagement künftig auch vorausschauend agieren.“